Selbstverständnis einer Arztpraxis im digitalen Zeitalter

In einem Kundenprojekt habe ich neulich mit einem Arzt zu Beginn eine Beschreibung unseres Vorhabens gesucht und wir haben nachfolgendes Selbstverständnis gefunden.

Frank Stratmann
2 min readJul 29, 2018

Zugegeben. Das Selbstverständnis klingt wage und bietet zunächst keine konkreten Hinweise, welche Maßnahmen getroffen werden. Dafür steckt viel Vorhaben in dem Text, der uns stets daran erinnert, welchen Weg wir als Projektteam eingeschlagen haben.

Es sei erwähnt, dass die Praxis beim Streben nach telemedizinischen Anwendungen nicht auf Patientenbesuche verzichten will, sondern perspektivisch daran arbeitet, die Umgebung von Prozessen zu befreien. Die neue Umgebung soll angemessener auf Szenarien einer zeitgemäßen Versorgung einzahlen. Es wird höchste Konzentration auf den Patienten möglich sein, dem unsererseits viel mehr zugetraut wird, als in den letzten Jahrzehnten, die von Vollkaskomentalität und Entmündigungen bestimmt waren. Der Patient wird zum Partner.

Ferner kann im Falle dieses Praxis (Mentee) nicht auf medizinische Untersuchungsmethoden und Interventionen verzichtet werden, die unmittelbar am Patienten durchgeführt werden müssen. Man kann also von einem hybriden Modell für eine Arztpraxis sprechen, die das Patient-Arzt-Verhältnis nicht vollständig in telemedizinische Komplexe entlässt, sondern wieder mehr Raum schafft, eine echte Begegnung zwischen Patient und Arzt zu ermöglichen.

Selbstverständnis einer teemedizinisch ausgerichteten Arztpraxis

Die Praxis möchte die medizinische Leistungserbringung um ein digitales Wertangebot erweitern, das sich patientenzentriert zeigt und so die Praxis resilient auf Veränderung und Wandel im ambulanten Gesundheitsmarkt einstimmt.

Ziel ist es, die Praxis zu befähigen, selbstständig mithilfe einer agilen Prozesskultur Patientenbedürfnissen zu begegnen, die in der digitalen Gesellschaft erwartet werden dürfen. So soll der ärztliche Auftrag auf ein neues Niveau gehoben werden und was den Teil der administrativen Prozesse betrifft, eine Teilvirtualisierung erreicht werden.

Hierzu bedarf es einer sorgfältigen Auseinandersetzung mit Marktbeobachtungen auf Datenbasis, einer daran orientierten Konzeption für Inhalte und Kommunikation, die das Ziel verfolgt, Patienten an ausgewählte eServices heranzuführen.

Die Qualität bei Diagnose und Therapie wird profitieren. Besonders dort, wo vom Patienten eine zunehmende Mitwirkung akzeptiert und gewollt wird.

Die sich verändernden Verhältnisse stärken die Gesundheitsbeziehungen zwischen der Anspruchsgruppe Patient, Öffentlichkeit und der Praxis, zum Team und zum Inhaber und den verantwortlichen Ärztinnen und Ärzten. Das erzeugt eine Magnetwirkung für die Praxis bei Stammpatienten, was sich in der Folge auch als Bevorzugung durch Neupatienten bemerkbar machen wird.

Das Selbstverständnis zielt auf neue, kulturell verhandelte Werte in der Beziehung zwischen Patient und Arzt. Auf jede Technologie, die außerhalb der medizintechnischen Überlegung des medizinischen Fachgebiets eingeführt wird, folgt ein intensiver Auseinandersetzungsprozess, wie sich die Beziehungen wandeln, wenn wir die Verhältnisse verändern.

Nutzen Sie als Ärztin oder Arzt gern mein Zeitgeschenk, um sich über diese und andere Fragen mit mir zu beraten. Ich freue mich auf Sie.

--

--

Frank Stratmann
Frank Stratmann

Written by Frank Stratmann

… bietet die Verknüpfung gesellschaftlicher Trends mit zukunftsorientierten Entscheidungen für alle professionell am Gesundheitsgeschehen Beteiligten.

No responses yet